Food-Fotografie in Coronazeiten

Frühjahr 2020

Covid19 erreicht Deutschland und stellt unser Leben auf den Kopf.
Schnell wird klar, das dieser „unsichtbare Feind“ uns lange Zeit beschäftigen und viel Geld kosten wird. Die selbstverständlichsten Dinge, wie z.B. ins Restaurant oder Einkaufen zu gehen, sind plötzlich gefährlich.

Durch die unzähligen, zur Bekämpfung der Pandemie erlassenen Bestimmungen, kämpfen viele bald wirtschaftlich um ihr Überleben.
Viele Dinge des Alltags mussten eingestellt werden oder waren verboten. Die „normale“ Freizeitgestaltung kam quasi zum Erliegen. Der „Lockdown Light“ fährt unser Leben runter.

Neben der gesundheitlichen Gefahrenlage, erleben wir eine Besonderheit aus Kriegszeiten: Die Leute „hamstern“.
Offenbar haben viele Angst, dass das System irgendwie zusammenbrechen könnte.
Noch vor dem ersten „Lockdown Light“ beobachtete man als Kunde des Lebensmitteleinzelhandels zunächst amüsiert dann erschrocken, dass immer mehr Produkte vergriffen waren. Wochenlang blickte ich bei Basisprodukten in meterlange, leere Regale. Neben Klopapier waren Lebensmittel mit langer Haltbarkeit sehr beliebt.
Das Phänomen „Hamstern“ wurde auch in den Medien aufgegriffen und befeuerte die Verbraucher noch mehr zu kaufen und Vorräte anzulegen.

Dann kam der „Lockdown Light“.
Restaurants und Kneipen blieben geschlossen. Die Betreiber mussten sich, wollten sie wirtschaftlich überleben, Alternativen überlegen. Ausser-Hausverkauf und Take Away nahmen explosionsartig zu. Und mit ihm, der Take Away-Müll.
Durch den „Lockdown light“, den damit verbundenen Freizeitbeschränkungen und dem damit heimischen Zeitgewinn kam es zu einem weiteren geänderten Konsumentenverhalten. Es wurde wieder mehr „selbst gemacht“.
Kochen, Backen, Schrauben, Hämmern, Aufräumen war die neue Freizeitbeschäftigung.
Besonders das Brotbacken war plötzlich hipp. Wochenlang wurden Mehl und Hefe knapp!

Vor diesem Hintergrund kam die Frage auf, die zu diesem Projekt führte:
Verändert Covid19 unseren Konsum und den Umgang mit dem Essen und Trinken?
Werden Lebensmittel „gebunkert“ oder weiter frisch gekauft? Ändert sich der Speiseplan in Krisenzeiten?

Sommer 2021

Die COVID-19-Pandemie hat uns weiter fest im Griff und bringt erstaunliches hervor.
Neben ständig neuen Regeln, Beschränkungen und Lockdowns in unserem Alltag bewirkt es – da wir nun viel zu Hause sind- ein verändertes Freizeitverhalten. Zahlreiche neue wie „alte“ Hobbys stehen plötzlich hoch im Kurs. Der eine bastelt an seiner Eisenbahn, für den anderen steht plötzlich das Brot backen im Fokus des Interesses.

Eine Rückbesinnung findet statt, gepaart mit einer Unzufriedenheit über die käuflichen Backwaren. Wann, wenn nicht jetzt, kann man sich die Zeit nehmen, um zu backen. Denn eins ist klar, der Zeitaufwand ist nicht zu unterschätzen. So steigt die Zahl der Hobby-Brotbäcker in der Coronazeit rasant. Selber Brot backen ist cool – und es schmeckt auch so viel besser.

Von dem Hintergrund dieses Trends begann ich, nicht nur kulinarisch fasziniert, mit einer fotografischen Retrospektive.

BROT – back to the roots – ist in vielfacher Hinsicht spannend. Mach Dir selbst DEIN Bild.

Frühjahr 2022

Nahrungsmittel im Mikrokosmos und Geschmacksexplosionen, in Farbe und „nah dran“. (Mittendrin). Zuckerkristalle, die wie Sterne funkeln oder Fooddetails wie Schwarze Löcher.
Entdecke das Universum der Lebensmittel.
Mit diesen foodfotografische Arbeiten möchte ich den Betrachter, in die Tiefen des Food-Kosmos mitnehmen.

Meine fotografischen Aufarbeitungen.
Gefördert durch des Stipendienprogramm des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen 2020, 2021 und 2022.